Alme im Sauerland

Almen - wurde der Name von den Auswanderern nach Siebenbürgen mitgenommen?

      Man wird es niemals mit Sicherheit sagen können. Sicher ist, daß es im Sauerland, nahe der
Stadt Brilon einen Ort gibt, der bis zum Jahre 1800 “ALMEN” geheißen hat.
Ab anno 1800 heißt er nun “ALME”. Zieht man die Tatsache in Betracht, daß die Siebenbürger
Sachsen aus eben diesen Gebieten von Rhein, Mosel und Luxemburg, (wo übrigens eine
verblüffende Ähnlichkeit der Sprache, mit dem siebenbürgischen Dialekt festgestellt werden kann),
nach Siebenbürgen ausgewandert sind, so muß immerhin die Möglichkeit in Betracht gezogen
werden, daß der Name “ALMEN” einfach mit nach Siebenbürgen genommen worden ist.
    Dieses muß aber eine Vermutung bleiben, denn man wird es wahrscheinlich nie beweisen können.

Die folgenden Daten wurden mir freundlicherweise von Herrn Norbert Alme zur Verfügung gestellt.

Stammland: Almen / Krs. Brilon              Herzogtum Westfalen / Sauerland

Urkundliche Erwähnungen des Geschlechtes: „ von Almen//van Almena/van Almene“

anno 1114
Vasalen/Ministerialien des Grafen Siegried II, Vogts von Corvey (Krs. Höxter)
(Howard und Godefridus de Almena cum bonis eorum.
(Kindlinger, M.B,III Urk.13).

anno 1220
Hermannus de Almena als Zeuge der von Büren, als diese den Klöstern Bödeken und
Geseke ihre curtis zu Ober-Eilern schenkten.
(Dalheim.Archiv im Prov A) Bd. 7, Seite 182/183?

anno 1233
Heinricus de Almene, als Zeuge bei der ältesten Erbteilung der von Padberg, in einer zu
Stadtberge ausgestellten Urkunde.
(Seibertz UrkundeB III, Nr.1088

anno 1234
Heinrich von Almana/Almene 418 anno 1277 Arnulf de Almena (Knappe) mit seiner
Frau Alheidis vor dem Gericht zu Brilon und kauft ein von ihm selbst lehnrühriges Gut
zu Dorslon bei Stadtberge (Krs. Büren)zurück.
(Pfarrarchiv Alme Bd. I, Nr. 379 + Kloster Dalheim Nr.81)

Derselbe Arnulf de Almena wird anno 1281 + 1313 in den abgefaßten Güterverzeichnissen
des Grafen Ludwig von Arnsberg als Ministerial erwähnt und zwar wegen einer curtis zu
Dorslon bei Stadtberge und zweier Mansus in Eilern und Weine.
(Pfarrarchiv Alme Bd. II Nr. 551).

anno 1308
Die Brüder Nenneke, Hermanus und Howardus sowie ein Bruno de Almana vereinigen
sich vor dem Stadtrat in Brilon mit noch anderen Erben über die Verteilung eines Gutes
in Alme, welches dem Stift Geseke gehörte, und über die Entrichtung der darauf
haftenden Abgaben.
(Pfarrarchiv Alme Nr. 519)

anno 1325
Erwähnung der van Almene bei der Schließung eines gemeinen Landfriedens für das
Herzogtum Westfalen zwischen Burgmännern und Stadträten.
(Seiberts Nr.610).

anno 1344
Henrich de Almene als Zeuge des Cord von Rehen, als dieser seinem
Sohne gewisse Güter abtritt.
(Pfarrarchiv Alme Nr. 685 Note 378)

anno 1346
In zwei Urkunden als Zeuge der Verzichtleistung der Knappen Herbold und Arnold von Wülfte
auf ihre Einkünfte in der Grafschaft Rüdenberg zum Vorteil des Grafen von Walbeck.
(Kopp, Verfassung der heiml. Ber. S.521)

anno 1410
Bolland von Almen, Richter zu Stadtberge, samt seiner Frau Hetta und seinen Söhnen Hermann
und Bolland (Kauf eines Zehnten von Evert von Thülen).

anno 1431
Gobele van Almene „anders geheißen de Suren“ kauft vor dem Gerichte zu Geseke eine ihm
gehörende Hufe Landes zu Rehden bei Brilon. Identität mit der Familie van Almen lt. Pfarramt sicher,
in Geseke und Salzkotten eine angesehene Familie Suren, welche zu den Salzbeerbeten gehört.
Am 2.8.1486 gibt ein Pastor Johann Suren zu Gesecke den Consens zur Gründung der Kapelle
und des Benefiziums beim Leprosorium.
(Stadtkirchenarchiv zu Geseke)

anno 1451
Wolter von Almen (Ritterbruder)aus Goldingen/Schweiz geht im Auftrag des Stiftes Utrecht als
Ritterbruder nach Liefland
(Gestickte van Ewterich 3, 1). Liv. UBXI,Nr.160 / 2).
Arbusow 8 Ritterbrüder im livländischen Zweig des Deutschen Ordens,
Quellen und Studien zur baltischen Geschichte Bd.XII, ISBN 3-412-06593-5

anno 1624
Von Almen in Liefland zur Ritterbank (Kpt.) gehörend.

anno 1705
Die letzten noch in Almen/Krs.Brilon wohnenden „von Almen“ legen das „von“ ab.

anno 1800
Ortsnamensänderung Almen in Alme, ab diesem Zeitpunkt Familienname „Alme“.

Anmerkung:
Bender erwähnt in der Geschichte von Rhüden auf Seite 425, daß die von Hottope und Almen
andere Wappen gehabt hätten als die von Thülen.

Geschichtliches:
Vogt Siegfried von Corvey, Graf von Bohemeburg und Homburg, war der Enkel einer Richenza,
welche in erster Ehe mit dem westfälischen Grafen Hermann III vermählt war und nach dessen Tode
in zweiter Ehe diese Güter dem Grafen Otto von Nordheim hinüberbrachte
(Seibertz Grafen S. 43).

Um das Jahr 1000 herum hat der Erzbischof von Köln bereits Güter bis zum Almefluß und gegen
1250 eine befestigte Burg
(Seibertz Urk.I Nr. 19).

Burg anno 1254 belagert und zerstört.(Mon. Paderb. Editio Francof. 3tia pag 248),
anno 1256 wieder aufgebaut.

anno 1430
Burg als wüste Hofstätte bezeichnet, dann Erwerb durch Gottfried von Meschede. Der Vorgenannte,
bald als Dienstmann, dann als Ritter und bald als Lehnsmann bezeichnete, stand bei den Erzbischöfen
von Köln (Landschenkung an das Kloster Bredelaer) in hohem Ansehen.

Am unteren Rand dieser historischen Karte, findet man den Ort Almen (heute Alme).


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